HINWEIS:
Diese Mitteilung ist bereits älter als ein Jahr und daher möglicherweise nicht mehr gültig.

Die Römer kommen (1.2.17)

Rubrik:

Kulturamt

Herausgeber:

Oftersheim (Container)

Ort:

Gemeindemuseum

Wandrekunstruktion Villa Rustica.jpg

Wandrekunstruktion Villa Rustica.jpg

Römermuseum

Römermuseum

Römermuseum

Römermuseum

Römer Museum.jpg

Römer Museum.jpg

Noch in diesem Jahr wird ein Teil des Oftersheimer Ortsmuseums umgestaltet, hier werden dann die Römer im Mittelpunkt stehen.

Oftersheim kann auf eine mehr als 1250-jährige Geschichte zurück blicken, das wurde einst mit einer Schenkungsurkunde im Kloster Lorsch festgehalten. Aber Menschen haben auf der Gemarkung schon weitaus früher gesiedelt und ihre Spuren hinterlassen, darunter auch die Römer. In den 1960er Jahren hatten Ausgrabungen im Gewann Hornungsäcker Reste einer römischen Villa, einer „villa rustica“, zutage gefördert. Die Fachleute entdeckten Teile von Hypokausten (römische Heizung), tiefe Brunnen, Wandverputzfragmente, Dachziegel, Nägel, Fibeln und Schüsseln.

Viele Fundstücke lagern seitdem in den Archiven der Reiss-Engelhorn-Museen (REM) in Mannheim, manches davon findet sich – meist in Kopie – im Oftersheimer Gemeindemuseum. Im Jahr 2016 schließlich wurden Fundstücke in einer Sonderausstellung im den REM gezeigt, hier waren auch Wandflächen aus den Wandverputzfragmenten rekonstruiert worden, die einmal so ausgesehen haben könnten.

Diese Ausstellung hat federführend die Archäologin Dr. Mathilde Grünewald konzipiert. Und sie ist es auch, die gemeinsam mit dem Heimat- und Kulturkreis Oftersheim (HuKO) die Römer noch einmal ganz bewusst nach Oftersheim holen will. Dazu soll ein Teil des hiesigen Museums, das die Dauerausstellung zur Dorfgeschichte beherbergt, in eine Art Römermuseum verwandelt werden.

Dass die Oftersheimer „villa rustica“ prominent gewesen sein muss, davon ist Dr. Grünewald überzeugt. Es müsse ein wohlhabender Römer gewesen sein, der sich hier einst niedergelassen hatte. Das schließt sie aus den Fundstücken und aus der Größe des Areals, auf dem das Herrenhaus einst gestanden hatte.

Bei der Gemeindeverwaltung stoßen die Archäologin und der HuKO auf offene Ohren. Ist doch das ehemalige fränkische Anwesen in der Mannheimer Straße 59/61 mit dem Heimatmuseum schon jetzt ein Schmuckstück mitten im Ort. Noch stehen die Planungen am Anfang, aber schon jetzt freuen sich alle Beteiligten auf das Projekt. Die Römer sollen dann auch Familien und Schulklassen in ihren Bann ziehen, nicht zur zum Schauen, sondern auch zum Anfassen.

Parallel zum Umbau wird Dr. Grünewald mit weiteren Autoren noch ein spannendes Buch verfassen, in dem sie die Geschichte der Oftersheimer Römer und ihrer „villa rustica“ wieder aufleben lässt. Das Buch wird voraussichtlich am Jahresende erscheinen.