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Barrierefreier Ausbau S-Bahn Rhein-Neckar (7.3.17)

Rubrik:

Allgemein

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Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung

Pressegespräch S-Bahn-Ausbau

Pressegespräch S-Bahn-Ausbau

Die Verwaltung hatte gemeinsam mit dem Gemeinderat am 06.03.2017 zu einem Pressegespräch ins Rathaus eingeladen, an dem neben Bürgermeister Jens Geiß die Vertreter des Gemeinderates Michael Seidling (FWV), Annette Dietl-Faude (CDU) und Jens Rüttinger (SPD) teilnahmen. Sie informierten zur aktuellen Lage beim Thema: barrierefreier Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar.

„Wir wollen unseren deutlichen Unmut über den derzeitigen Sachstand zum barrierefreien Ausbau äußern. In der zweiten Ausbaustufe wird derzeit Schwetzingen umgebaut, danach ist Oftersheim dran, im September soll Baubeginn sein. Aber es sind noch Fragen offen“, so Bürgermeister Jens Geiß in seiner Einleitung.

Kurz vor Weihnachten habe der Maßnahmenträger rnv (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) die Gemeinde in einem Gespräch mit der Information überrascht, dass das Eisenbahnbundesamt (EBA) die lange geplante Förderung der beiden Rampen, die für einen barrierefreien Zugang des Mittelbahnsteiges zwingend notwendig sind, nun kritisch sehe. Das EBA begründet die Skepsis bei der Rampenförderung damit, dass die Bahnunterführung und das dahinführende Wegenetz eine Verbindung zweier Ortsteile darstelle und die Ertüchtigung somit Aufgabe der Gemeinde sei. Eine Sichtweise, der Jens Rüttinger mit der Aussage entgegentrat, dass die Unterführung ja erst notwendig geworden sei, weil die Bahn Mitte der 80er Jahre den Bahnübergang abschaffen wollte.

Die Rampen sind zwangsläufig notwendig, weil die Steigungen an der Bahnunterführung auf der einen Seite 9 %, auf der anderen Seite 17 % betragen und damit nicht barrierefrei sind. Grotesk an der Situation ist, dass bislang alle Planungen – an dem das EBA auch beteiligt war – und auch das Planfeststellungsverfahren bis hin zum Planfeststellungsbeschluss unter Berücksichtigung der beiden Rampen erfolgte.

Bislang ist die Gemeinde von einem Eigenanteil (an den Gesamtbaukosten in Höhe von über 4 Millionen Euro) von rund 890.000 Euro ausgegangen. Sollte die Rampenförderung nun wegfallen, kämen auf Oftersheim zusätzliche Kosten in Höhe von einer über einer halben Million Euro zu. Sehr viel Geld für eine Gemeinde wie Oftersheim, die noch andere Projekte stemmen müsse, waren sich Bürgermeister Jens Geiß und die Gemeinderäte Annette Dietl-Faude, Jens Rüttinger und Michael Seidling einig: die Zeit dränge. Ein erhofftes Gespräch zwischen Vertretern des Rhein-Neckar-Kreises und dem Bundesverkehrsministerium sei leider auch noch nicht zustande gekommen.

Beim barrierefreien Ausbau des Oftersheimer Bahnhofs plant das EBA, vertreten durch DB Regio und den Verkehrsverbund Rhein-Neckar, die Bahngleise einheitlich anzuheben, damit Fahrgäste barrierefrei ein- und aussteigen können. Für den Mittelbahnsteig wird es einen Aufzug geben. Außerdem ist eine Bahnsteiglänge von 210 Metern erforderlich, damit drei S-Bahn-Wagen dort halten können. Fahrgäste, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, könnten dann zwar an den Bahnsteigen aussteigen, aber ohne Rampen kaum den Ort erreichen.