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Ziegen im Naturschutzgebiet Oftersheimer Dünen (7.4.17)

Rubrik:

Das Umweltamt informiert

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse (doppelt)

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In den nächsten Monaten wird eine rund vier Hektar große Fläche nahe des Dünenklassenzimmers in Oftersheim von Ziegen beweidet. Ihr Auftrag: Gebüsche wie zum Beispiel Brombeeren abfressen und dadurch zurückdrängen, damit Tier- und Pflanzenarten, die eigentlich auf den Dünen heimisch sind, sich besser auf dem Sandboden entwickeln können. Die Beweidung ist Teil des sogenannten Pflege- und Entwicklungsplans Oftersheimer Dünen (PEPL). Es ist gewissermaßen ein tierischer Einsatz für den Naturschutz. Bürgermeister Jens Geiß, Dr. Jost Armbruster vom Regierungspräsidium Karlsruhe und Jochen Bresch vom Weidebetrieb Herbana GmbH haben das Projekt in dieser Woche vorgestellt.

Zum Hintergrund:

Die Gemeinde Oftersheim möchte einen Bebauungsplan für den Bereich des bestehenden Golfplatzes sowie eine Erweiterung in dessen südlichem Bereich aufstellen. Der Golfplatz liegt mit seinem nordöstlichen Bereich im Naturschutzgebiet „Oftersheimer Dünen (Teilgebiet „Am Golfplatz“) und im Übrigen vollständig im Landschaftsschutzgebiet „Oftersheimer Dünen“.

Zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Gemeinde Oftersheim wurde daher ein öffentlich-rechtlicher Vertrag geschlossen, der unter anderem vorsieht, dass als Ausgleich das Naturschutzgebiet „Oftersheimer Dünen“ aufgewertet wird. Hierfür wurde im Auftrag der Gemeinde 2015 ein Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet erstellt. Der Pflege- und Entwicklungsplan sieht unter anderem vor, einzelne Flächen aufzulichten und lichte Kiefernwälder mit Sandrasen im Naturschutzgebiet zu entwickeln.

Im Winter 2016/2017 hat der Forst der Gemeinde Oftersheim im Westen des Naturschutzgebietes einzelne hiebsreife Bäume entnommen und so kleine Lichtungen geschaffen. Diese werden weiterhin von für das Landschaftsbild bedeutsamen Einzelgehölzen überschirmt.

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird nun gemäß dem Pflege- und Entwicklungsplan in den nächsten Monaten eine circa 4 ha große (= das entspricht ungefähr 6 Fußballfeldern) bewaldete Fläche des Naturschutzgebietes „Oftersheimer Dünen“ mit Burenziegen beweidet.

Ziel der Beweidung ist, Gebüsche wie beispielsweise Brombeeren zurückzudrängen, so dass mehr Licht auf den Sandboden gelangt und lichtbedürftige Pflanzen und Tiere gefördert werden. Auf den besonnten Sandböden werden die Bestände der stark gefährdeten Pflanzenarten Sandstrohblume, Silbergras und Ohrlöffel-Leimkraut zunehmen und spezialisierte Sandtierarten wie beispielsweise der Dünen-Sandlaufkäfer, das Steppenbienchen und der Wolfsmilchschwärmer geeignete Lebensbedingungen vorfinden.

Der öffentlich-rechtliche Vertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Gemeinde Oftersheim sieht weiterhin vor, dass die Verordnungen für das Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet etwas geändert werden. Das Verfahren zur Änderung der Schutzgebiete ist von der höheren Naturschutzbehörde begonnen worden.

(Gemeinde/RP Karlsruhe)