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Kriminalstatistik 2016 für Oftersheim (12.5.17)

Rubrik:

Das Ordnungsamt informiert

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung

Kriminalstatistik 2016 - Herr Fahrer, Herr Scheel, Bgm.  Geiß, Herr Volpp, Herr Wiedemann

Kriminalstatistik 2016 - Herr Fahrer, Herr Scheel, Bgm. Geiß, Herr Volpp, Herr Wiedemann

Es war ein schwerwiegender Raubüberfall, der nicht nur in Oftersheim für Bestürzung gesorgt hatte. Im Sommer 2015 war ein junger Mann in das Haus einer 75jährigen Oftersheimerin eingebrochen, um Wertgegenstände zu stehlen. Dabei traf er auf die Bewohnerin, die er in der Folge schwer verletzt hatte. In dieser Woche fiel das Urteil vor dem Mannheimer Landgericht: der 25jährige Schwetzinger wurde wegen besonders schweren Raubes zu sieben Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. (Gegen das Urteil kann noch Revision eingelegt werden.)

Dieser Raubüberfall passt ins Bild der aktuellen Kriminalstatistik. Bei einem Termin im Rathaus haben der Schwetzinger Polizeirevierleiter Martin Scheel und sein Stellvertreter Michael Fahrer Bürgermeister Jens Geiß, Hauptamtsleiter Jens Volpp sowie dem Sachgebietsleiter Dennis Wiedemann die aktuellen Zahlen vorgestellt. Entgegen dem landesweiten Trend, bei dem die registrierten Straftaten 2016 leicht gesunken waren, sind sie im Regierungspräsidium Karlsruhe insgesamt leicht, im Rhein-Neckar-Kreis etwas stärker gestiegen. Dieser Trend gilt auch für Oftersheim. Hier wurden 539 (2015: 459) Straftaten erfasst, was eine Zunahme von 17,4 % bedeutet. Deutlich zugenommen haben vor Ort die Diebstahldelikte insgesamt, Körperverletzungen und die Sachbeschädigungen.

Allerdings sollte man sich nicht von der prozentualen Zunahme erschrecken lassen. Revierleiter Martin Scheel betonte, man müsse immer auch die absoluten Zahlen im Auge behalten. Bei den Diebstahldelikten stieg die Zahl zwar von 187 auf 234 Fälle, bei den Wohnungseinbrüchen aber von 10 auf 14. Bei der registrierten Wirtschaftskriminalität verzeichnete die Polizei einen Anstieg um 100 %, allerdings stieg dabei die Zahl von einem auf zwei Fälle.

Das Thema Körperverletzung betrachteten die beiden Polizeibeamten auch gesamtgesellschaftlich: deutschlandweit registriere die Polizei eine Zunahme von Gewalt, auch gegen Polizisten. Bei den Körperverletzungen in Oftersheim gab es 2016 einen Anstieg um 81,1 % (von 33 auf 60 Fälle). Ein Großteil des Anstiegs war auf Auseinandersetzungen in der vorübergehenden Flüchtlingsunterkunft im Gewerbepark Hardtwald zurückzuführen. Die Unterbringung sei nicht optimal, die Männer seien dort auf engstem Raum ohne Privatsphäre untergebracht gewesen. Da seien Auseinandersetzungen nicht unwahrscheinlich. Dagegen habe es in der Flüchtlingsunterbringung „Hirsch“ im Vergleich keinen einzigen Vorfall gegeben, betonte Michael Fahrer.

Aber es gab auch Rückgänge. Rückläufig waren zum Beispiel die Sexualstrafdelikte (10 auf 2 Fälle) sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte (95 auf 79 Fälle).
Von den 539 Straftaten 2016 in Oftersheim wurden 273 Fälle aufgeklärt, das entspricht einer Aufklärungsquote von 50,7 %. Von den 226 ermittelten Tatverdächtigen stieg der Anteil der unter 21-jährigen „signifikant“, so Revierleiter Scheel.

Bürgermeister Jens Geiß sagte abschließend, dass er von den Zahlen und der Zunahme natürlich nicht begeistert sei. Man sei in Oftersheim keine Insel der Glückseligen, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen würden auch hier widergespiegelt. Er hoffe aber, dass es sich dabei um eine Momentaufnahme handele. Man fühle sich, nachdem es den Oftersheimer Polizeiposten jetzt seit zehn Jahren nicht mehr gebe, schließlich gut betreut von Schwetzingen. Auch Beratung und Prävention seien wichtig, was Revierleiter Martin Scheel bestätigte. Die Polizei sei verstärkt in den Kommunen unterwegs, nicht nur bei Präsenzstreifen, sondern auch bei Fahrrad-Codieraktionen und zur Einbruchsberatung.