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Wieder ein voller Erfolg (12.9.17)

Rubrik:

Tag des Waldes

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ort:

Grillhütte Oftersheim

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Traditionell mit dem ökumenischen Gottesdienst startete am Sonntagmorgen der diesjährige „Tag des Waldes“ bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Eine beachtliche Anzahl von Oftersheimern und auswärtigen Gästen ließ es sich nicht nehmen, am Gottesdienst, den Pfarrerin Esther Kraus und Pfarrer Friedbert Böser bestritten, beizuwohnen. Nach einem Instrumentalstück des Posaunenchors sang man gemeinsam das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“, was herrlich zu der schönen Morgenstimmung passte, bevor Pfarrer Böser im Wechsel mit den Anwesenden den Psalm 104 vortrug. Für die musikalische Begleitung sorgten neben dem Posaunenchor die Kirchenchöre beider Konfessionen, die mit ihren Darbietungen dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen verliehen und mit ihrem gemeinsamen Auftritt die musikalische Ökumene vorlebten. Die Tatsache „Wenn es drückt, bringt der Wald Erleichterung“ erfuhr man anschließend in einem Zwiegespräch zwischen Adam und Eva in Gestalt von Pfarrerin Krauss und Pfarrer Böser. Der Wald tue dem Körper und der Seele gut, war die einhellige Aussage der Beiden, und schließlich erging der gutgemeinte Rat an alle, die Verantwortung tragen, dass sie im Wald die dortige Symbiose erleben sollten. Einer sei stets für den anderen da. Der Wettersegen und ein Musikstück des Evangelischen Posaunenchors beendeten den Gottesdienst.  

Einen weidmännischen Gruß überbrachte anschließend der Jagdhornbläserkreis „Hubertus“ aus Heidelberg, der mit mehreren gekonnt vorgetragenen Arrangements den offiziellen Teil der Veranstaltung einleitete. Die Vorsitzende des Vereinskartells, Silvia Höfs, übernahm den Part der Begrüßung der anwesenden Ehrengäste und bedankte sich anschließend bei den Verantwortlichen und Helfern für das interessante, erholsame und kulinarisch vielfältige Programm, das zudem noch völlig rezeptfrei verordnet werde. Diesen Dank nahm auch Bürgermeister Jens Geiß auf, speziell für den erfrischenden Start dieses 33. Tages des Waldes. Seinen besonderen Dank sprach er dabei dem früheren Bürgermeister und heutigen Ehrenbürger Siegwald Kehder aus, der bereits im Jahr 1978 den ersten Tag des Waldes ins Leben gerufen habe. Dieser habe nicht nur Festcharakter, sondern biete seit jeher vielfältige Information zum Thema „Wald“. Für ihn sei der Wald und die Natur insgesamt ein „Fitnessstudio zum Nulltarif“, ein wunderbares Mittel zur Entschleunigung. In einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, was auch damit zusammenhänge, dass vielerorts der Wald rücksichtslos gerodet werde, sei es dringend geboten, dass sich die verantwortlichen Staatsmänner zusammen setzen sollten, um diese Entwicklung zu stoppen.

Große Freude, dass er an diesem Tag des Waldes teilnehmen und in seinem Amt seit 18 Jahren Mitverantwortung für den Wald mittragen kann, äußerte anschließend Landrat Stefan Dallinger. Das diesjährige Thema der Veranstaltung, „Wald und Gesundheit“ ergänzte er noch mit der Aussage, dass der Wald auch Lebensraum zur Bewahrung der Schöpfung sei. Außerdem sei er sehr wichtig für den Grundwasserschutz und nehme zudem noch Feinstäube auf. Deshalb ist es wichtig, den Wald in Waldschutzgebieten unter Schutz zu stellen. Dass es sich bei dem Wald um ein fragiles Gebilde handele, habe man auch auf dem Golfplatz nach dem Sturm sehen können. Insgesamt sei es dringend geboten, den Verbrauch fossiler Stoffe, etwa durch vermehrte Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs, einzuschränken. Sein Dank an alle Mitwirkenden, nicht zu vergessen die Rettungskräfte, beendeten seine Ausführungen.

Auf den Punkt brachte im Anschluss das Thema „Wald und Gesundheit“ Fachreferent Prof. Dr. Ulrich Schraml, der zu Beginn seiner Ausführung auf eine Studie aus Pennsylvania verwies, die sich damit befasst habe zu erkunden, wie lange Menschen dazu brauchen, nach einer Erkrankung wieder gesund zu werden. Dazu habe man in einem Krankenhaus entsprechende Statistiken geführt. Als Ergebnis sei klar festzustellen gewesen, dass in dem Krankenhausflügel mit Blick auf den Wald und Bäume die Menschen viel früher genesen seien und früher  hätten entlassen werden können als diejenigen, die auf einen schmucklosen Hinterhof ohne Bäume hätten blicken müssen. Beim Thema „Wald und Gesundheit“ sei der Begriff Gesundheit nicht nur als die Abwesenheit von Krankheit zu sehen. Hier komme noch etwas Ästhetisches hinzu. Zum Wohlbefinden gehöre zwar die Abwesenheit von Krankheit, aber auch das Seelische und Physische. Grünflächen trügen dazu bei, Menschen ins Gespräch zu bringen. So sei bei Russlanddeutschen nach deren Befragung zu erkennen gewesen, dass sie sich nicht heimisch fühlten, wenn sie in der Stadt lebten. Dort sei der Gedanke allgegenwärtig gewesen, dass sie nicht in ihrer Heimat seien. Das Heimatgefühl sei nur im Wald aufgekommen. Wälder laden ständig dazu ein zu genießen, ohne etwas konsumieren zu müssen. Im Wald könne man locker sein, ohne Krawatte. Ein Baum strahle Schutz aus. Deshalb könnten seelisch kranke Menschen im Wald auch gesunden. Auch die Art des Waldes habe Wirkung. So wurde im Nationalpark Schwarzwald festgestellt, dass ein wilder, ungeordneter Wald eine größere Gesundheitswirkung habe als ein geplanter, geordneter Wald. Aber selbst dieser habe noch eine positive Wirkung auf die Menschen. Diese gesundheitliche Wirkung müsse mit Hilfe der Kommunen und der Fachleute für die Pflege sichergestellt werden. Man müsse aktiv rausgehen und vom Wald profitieren. Kaum etwas eigne sich so gut zum Abschalten und Auftanken wie ein Spaziergang im Wald. Viel Wissenswertes über den Wald könne auch im Info-Zelt der Forstverwaltung nachgelesen werden. Mit seinem Dank an alle Mitwirkenden für deren grandioses Engagement beendete Prof. Dr. Ulrich Schraml seinen interessanten Vortrag. Mit den Klängen der Jagdhörner des Jagdhornbläserkreises „Hubertus“ endete der offizielle Teil des „Tag des Waldes“ und man konnte sich dem ansprechenden Angebot an kulinarischen Genüssen, die die Oftersheimer Vereine bereit hielten, den umfangreichen Informationsmöglichkeiten zum Thema Wald und den vielen Attraktionen für Groß und Klein zuwenden.

Sehr gut angekommen sind auch die geführten Gesundheitswanderungen, unter fachmännischer Anleitung von Frau Waltraud Nenninger. Ca. 40 Besucher, darunter auch Forstdirektor Sebastian Eick und Revierförster Achim Freund,  nahmen gleich die Gelegenheit wahr, sich von Frau Nenninger durch den Oftersheimer Wald führen zu lassen, die den Spaziergang mit gut durchdachten Gymnastikübungen anreicherte. So konnte gleichzeitig für das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und auch für die Gelenke Gutes getan werden. Nebenbei wurden noch Fähigkeiten wie Koordination und Gleichgewicht geübt, und so manch einer musste feststellen, dass er schneller an seine Grenzen kam als erwartet. Insgesamt eine gelungene Bereicherung des Veranstaltungsprogramms, die sicherlich auch in den kommenden „Tagen des Waldes“ Berücksichtigung finden wird.

Neben dem „Erwachsenenprogramm“ kamen natürlich auch die Kinder nicht zu kurz. Viele Stationen galt es zu entdecken. Auf den Dünen oberhalb der Grillhütte war wieder ein Niedrigseil-Parcours aufgebaut, auf dem die Kinder ihre Gleichgewichtsgefühl  unter der Betreuung von zwei Trainern testen und trainieren konnten. Viele Streicheleinheiten konnten an die Eselgruppe verteilt werden, und das Konzept der Waldbeweidung durch Ziegen wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe vorgestellt.

Rund um die Grillhütte wurde für Groß und Klein einiges geboten. Das Waldmobil bot ein Kinderprogramm zum Thema „Tiere des Waldes“, das Forstamt hatte wieder ein aussagekräftiges Info-Zelt zum Thema „Wald und Gesundheit“ eingerichtet. Kinder, die gerne malen, waren richtig beim Förderkreis Wildgehege aufgehoben, der in seinem Zelt einen Maltisch anbot, und das Ökomobil des Regierungspräsidiums Karlsruhe vermittelte umfangreiche Kenntnisse aus dem Bereich Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen. Den Umgang mit und die Vielseitigkeit von Holz demonstrierte wieder Daniel Halter, der in seinem Zelt mit Hilfe seiner Kettensäge nach und nach einen Römer entstehen ließ.  Den kulinarischen Part der Veranstaltung übernahmen wieder der C. C. Grün-Weiss, die SGO, der TSV 1895, die Germania, der Sängerbund Liederkranz, der Gartenbauverein, der Mittelalterverein, der TCO und die Oftersheimer Europapfadfinder. So konnten sich die Besucher über ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Angebot an Speisen und Getränken freuen. Für die Sicherheit aller sorgten die Rettungsdienste in bewährter Weise und für den problemlosen Nachhauseweg der Seniorinnen und Senioren das DRK mit seinem Fahrdienst.

Aber nicht nur kulinarische, auch musikalische Höhepunkte waren zu verzeichnen. So sorgten die Musikfreunde und der Musikverein ab Mittag für die Begleitmusik zu der Veranstaltung. Die Musikfreunde warteten mit einem frischen Sound auf, und so konnte man viele neue Hits im Repertoire wiedererkennen. Der fehlerfreie und engagierte Vortrag tat ein Übriges, genauso wie beim Musikverein, der ebenfalls eine respektable Bandbreite seines Könnens mit spritziger Musik bot. Etwas gemütlicher, doch dafür mehr fürs Auge, waren die Tänze der Böhmerwälder, die bei strahlendem Sonnenschein mehrere Volkstänze zeigten und von den Zuschauern mit begeistertem Beifall für ihre Darbietung belohnt wurden