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„Der Pälzer und sein Kelch – wer schwankt, hat mehr vom Weg“ (12.3.18)

Rubrik:

Veranstaltungsnachlese

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ort:

Rose-Saal

Der Comedian Chako Habekost war mal wieder auf Stippvisite im ausverkauften Oftersheimer Rose-Saal und hatte von der ersten Minute an das Publikum fest im Griff. In seinem Programm „De Weesch wie’sch Män“ machte er wieder einen echt kurpfälzischen Streifzug. Ob als amerikanischer Fernsehprediger, als „Frieher hätts des net gewwe“-Rentner oder als Woifeschd-Besucher – immer ist es der kurpfälzische Blick und Dialekt, mit dem er auf die Eigenarten der Welt blickt. Gleich zu Anfang nahm er den Satz von Kurt Tucholsky auseinander: „Satire darf alles“, um festzustellen, dass es nicht so einfach ist. Schon beim kurzpfälzischen Ausdruck „Alla“ hätte man unter Umständen ein Riesenproblem – „des darfst net sage“, stellte er fest. Deshalb war er sicher: „Dummheit kennt kää Grenze.“ Gerne ließ er auch Lebenswelten aufeinander prallen, vorzugsweise die von hochdeutsch sprechenden Menschen und Kurpfälzern. Ein Beispiel: „Betritt ein Außergewärtiger eine Metzgerei und fragt „Haben Sie Pfälzer Leberwurst?“, die Antwort ist dann „All.“, auf die weitere Nachfrage nach anderen Produkten komme dann „All all.“ Das sei für Außergewärtige nicht immer so leicht zu verstehen.
Überhaupt – der Kurpfälzer sei „anners als annere Leut“. Woi (Wein) sei hier Grundnahrungsmittel, eine Droge, die glücklicherweise legal sei. Nicht von ungefähr stand während des Programms ein Riesen-Dubbeglas auf der Bühne. Während der Hochdeutsche frage: „Wollen wir ein Weinchen zusammen trinken?“, hieße das hier schlicht: „Ich hab Dorscht und Du?“
Während der Pfälzer eigentlich alles esse, sei gesamtgesellschaftlich ein Trend zu Unverträglichkeiten zu beobachten, dabei stünde Superfood hoch im Kurs, z. B. Chia-Samen, Quinoa oder Gojibeeren. Auch darüber machte sich Chako lustig – Superfood hätte es hier schon immer gegeben, vom Spinat bis zum Leinsamen. Aber das klinge halt nach Reformhaus und Enddarmgymnastik.
Alles in allem sang der gebürtige Mannheimer, der jetzt in Bad Dürkheim lebt, ein Loblied auf die hiesige Lebensart: „Do, wo de Handkäs Musik macht, do, wo Grumbeere scheenere Name hawwe als Kinder, ein Land, wo Elwetritsche ernster genomme werde als Politiker.“
Das Publikum quittierte die Mundart-Comedy mit viel Gelächter und Applaus und ließ den Künstler erst nach einer Zugabe gehen.
Und weil es allen so gut gefallen hat, möchte das Kulturamt Chako in naher Zukunft wieder nach Oftersheim holen.