Das war ein Schock am Mittwoch letzter Woche: um 14.35 Uhr kam die Nachricht ins Rathaus, dass die Mauer der Scheune in der Mannheimer Straße 59 zum Teil eingestürzt sei. Bei den Bauarbeiten im angrenzenden Grundstück sollte eigentlich eine sogenannte "Unterfangung" dazu dienen, genau dieses zu verhindern und dem historischen Gebäude ein stabiles Fundament zu geben. Was am Ende dazu geführt hat, dass diese Unterfangung abgerutscht ist und die Sandsteine der Scheunenwand zum Teil mit in die Baugrube gerissen hat, ist derzeit noch nicht bekannt.

Beeindruckend war aber das Aufgebot an Hilfskräften, das dann wie eine geölte Maschinerie funktionierte - die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim arbeitete Hand in Hand mit den Kollegen des Technischen Hilfswerks THW, das aus dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis und sogar aus dem Bereich Mosbach anrückte. Ganz besonders hervorzuheben sind die Leistungen unseres ortsansässigen Zimmereibetriebes Thomas: Firmeninhaber Michael Thomas war mit zwei seiner Mitarbeiter von 17.30 Uhr bis 01.30 Uhr am frühen Donnerstagmorgen vor Ort und hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Stützkonstroktion, die ein weiteres Absacken der Giebelwand verhindert, aufgebaut werden konnte. Zu guter Letzt war der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes DRK ebenfalls vor Ort und hatte glücklicherweise außer der Verpflegung der Kollegen keine weiteren Einsätze zu verzeichnen.

Bürgermeister Jens Geiß, der ebenfalls bis zum Ende des Einsatzes vor Ort war, zeigte sich zum einen erleichtert, dass es außer einem leicht verletzten Bauarbeiter keine weiteren Personenschäden zu verzeichnen gab, zum anderen dankte er in einer Abschlussrunde kurz nach Mitternacht allen Beteiligten und betonte, dass es ganz gewiss keine Selbstverständlichkeit sei, solch einen Einsatz zu zeigen. Er stellte in Aussicht, alle Einsatzkräfte und alle weiteren Beteiligten zu gegebener Zeit, wenn die Scheune wieder aufgebaut ist, zu einem Grillfest dort einzuladen.

Mittlerweile haben Statiker das Gebäude begutachtet und konnten die Freigabe für einen Teil der Scheune erteilen, so dass der Museumstag am 01. Mai nach Rücksprache mit dem Heimat- und Kulturkreis e.V. stattfinden kann. Bezüglich der weiteren Termine wie z.B. den geplanten Trauungen und den Vereinsfesten ist die Verwaltung mit den betroffenen Personen und Verantwortlichen in Kontakt, um praktikable Lösungen zu finden. Ebenso sind schon erste Gespräche bezüglich des Wiederaufbaus geführt - die "gute Stube" der Gemeinde soll möglichst bald wieder intakt sein!

Vorschaubilder: klein - mittel - groß - sehr groß