Bürgermeister Jens Geiß hat in dieser Woche Vertreter der Interessengemeinschaft (IG) Gewerbepark im Ratssaal empfangen. Die Geschäftsleute setzen sich für eine schnellere Anbindung ans Internet im Gewerbepark ein. Den Gewerbetreibenden ist es schon lange ein Anliegen, und bei Bürgermeister Jens Geiß stoßen sie damit auf offene Ohren.
Wie allgemein bekannt ist, sind die Hardtwaldsiedlung und der Gewerbepark nur mit schwachen Anschlüssen versorgt, auch das mobile Telefonieren ist nur schwer möglich.

Bürgermeister Jens Geiß erläuterte den Vertretern der IG das aktuelle Prozedere. Die Gemeinde sei seit Ende 2014 Mitglied im Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar „fibernet“. Die Mitglieder dieses Zweckverbands seien die 54 Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises. Ziel des Zwecksverbands sei: Gemeinsam dafür sorgen, dass im Kreis ein flächendeckendes Glasfasernetz entsteht und dafür alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen.
Seit der Gründung seien zunächst größere weiße Flecken ohne oder mit schlechter Internetversorgung im Rhein-Neckar-Kreis in Angriff genommen worden. Im Dezember 2019 wurde laut Bürgermeister Geiß auf der letzten Verbandsversammlung beschlossen, sich nun auf Gewerbegebiete zu fokussieren. Diese werden nun gemeldet und schließlich untersucht. Da die Netzinfrastruktur an einen Betreiber verpachtet ist, müsse die Frage untersucht werden, ob es einen Markt für Glasfasernutzer gebe. Leider sei das Zeitfenster wegen der Coronapandemie in den Herbst verschoben worden. Nach der Markterkundung in diesem Herbst seien die Akquisition von Fördermitteln, danach die Planung und dann der Ausbau geplant. Bürgermeister Geiß dämpfte aber die Hoffnung auf eine schnelle Umsetzung, er rechne nicht damit, dass schon im Frühjahr 2021 die Bagger rollten. Aber der Prozess sei eingetaktet und könne jetzt laufen.

Die Vertreter der IG Gewerbepark äußerten noch einmal ihren Unmut über die nicht zufriedenstellende Situation, die es bereits seit Eröffnung des Gewerbeparks im Jahr 2008 gebe. Holger Höfs (MHI) sagte, dass man die Anbindung zwar schon vor Corona gebraucht habe, aber jetzt umso dringender, das Gewerbe solle ja nicht abwandern. Er erinnerte an den Haushaltsantrag der FDP-Fraktion im Gemeinderat vom November vergangenen Jahres: 200.000 Euro sollten bereitgestellt werden, um den Glasfaserausbau in den Gewerbegebieten Röhlich und Hardtwald voranzutreiben. Bernhard Müller (ciling) sagte, dass es technisch funktioniere, er habe es mit einem Privatanschluss gelöst, man müsse aber dafür Sorge tragen, dass alle versorgt seien, um Arbeitsplätze zu sichern. Bürgermeister Jens Geiß gab zu Bedenken, dass mit 200.000 € die Kosten nicht abgegolten wären. Nicht vergessen dürfe man, dass die Gemeinde nicht einfach beschließen könne, Glasfaserkabel zu verlegen. Man haushalte schließlich mit Steuergeldern. Er verstehe den Unmut, aber er sei sich sicher, dass es vorangehe.