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Die ersten Kleindenkmale werden erfasst, hier drei Sühnekreuze in Ladenburg. Bild: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Kleindenkmale werden erfasst (17.4.22)

Rubrik:

Der Rhein-Neckar-Kreis informiert

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ein landesweites Projekt kommt in den Rhein-Neckar-Kreis – endlich, müsste man beinahe sagen. Der Auftakt für die Erfassung der Kleindenkmale war eigentlich schon für 2019 ins Auge gefasst, der Projektstart musste dann aber, nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie, einige Male verschoben werden. Aber jetzt gaben Landrat Stefan Dallinger und Martina Blaschka, die Koordinatorin des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, in Ladenburg bei den drei Sühnekreuzen den Startschuss.
Die Erfassung der Kleindenkmale soll im Rhein-Neckar-Kreis noch in diesem Frühjahr beginnen, angestrebter Abschluss der kreisweiten Erfassung soll im Frühjahr 2024 sein. Landrat Dallinger zeigt sich von dem Vorhaben „total begeistert“ und hat deshalb die Unterstützung des Kreises und die Koordination durch das Team des Kreisarchivs unter der Leitung von Kreisarchivar Dr. Jörg Kreutz bei den Erfassungsarbeiten zugesagt. Über zwei große Auftaktveranstaltungen in Angelbachtal und Ladenburg Ende April sollen nun möglichst viele interessierte Bürgerinnen und Bürger gewonnen werden, die sich ehrenamtlich an der Erfassung der Kleindenkmale beteiligen. „Man muss keine Erfahrung haben, und jeder, der kulturelle Identität in unserer Region erhalten will, kann mitmachen,“ lädt der Landrat ein. Tatsächlich wäre das ganze Projekt ohne die engagierte Mitarbeit von ehrenamtlichen Erfasserinnen und Erfassern im großen Rhein-Neckar-Kreis nicht zu realisieren. Schließlich seien die „Menschen, die hier leben, die Fachleute, die ihr Umfeld am besten kennen und wissen, wo sich dort Kleindenkmale befinden“, ergänzt Martina Blaschka. Die Vielfalt solcher historischen Zeugnisse ist groß: Wegkreuze, Brunnen, Wegweiser, Inschriften, Statuen, Gedenk- und historische Grenzsteine. Man findet sie in Wald und Flur, in besiedelten Gebieten oder im Ortskern wie z. B. auf Dorfplätzen, an Brücken oder an Hauswänden. Es sind kleine, ortsfeste, freistehende und von Menschenhand geschaffene Gebilde aus Stein, Metall, Holz oder sogar Kunststoff, die einem bestimmten Zweck dien(t)en oder an eine Begebenheit bzw. eine Person erinnern.

Und da diese oft unscheinbaren Denkmale vom Verschwinden und Vergessen bedroht sind, soll für jedes aufgespürte Objekt von den Mitwirkenden ein Erfassungsbogen angelegt werden. Dabei sollen sie es vermessen und fotografieren, seine Inschriften notieren und den Standort in eine Karte eintragen. Vorrangig werden Kleindenkmale erfasst, die außerhalb der Ortschaften in Wald und Flur liegen. Eventuell vorhandene ältere oder aktuelle Dokumentationen sollen in das Projekt einfließen. Die gesammelten Informationen werden anschließend im Landesamt für Denkmalpflege in Tabellen erfasst und digitalisiert. Die Dokumentationsunterlagen verbleiben nach der Bearbeitung im Rhein-Neckar-Kreis. Zusammen mit den digitalen Daten stehen sie dann den Kommunen und der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Wer sich also für Lokal- und Regionalgeschichte sowie Denkmalpflege interessiert und in seiner Heimatgemeinde oder in einem anderen bestimmten Gebiet Kleindenkmale dokumentieren möchte, ist von den Projektverantwortlichen herzlich eingeladen zu zwei (inhaltlich identischen) Informationsveranstaltungen am 27. April 2022 in Angelbachtal und am 28. April in Ladenburg, jeweils um 19 Uhr. Dort wird die genaue Vorgehensweise erläutert und Fragen vorab beantwortet. Konkrete, ebenfalls identische Schulungen für die dann ehrenamtlich Mitwirkenden finden im Mai zur guten Erreichbarkeit dezentral über den Kreis verteilt an sechs Terminen statt.