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Gemeindepartnerschaft: Fünfte Fahrt nach Weinböhla mit dem Motto „Miteinander reden“ (8.5.12)

Rubrik:

Partnerschaft mit Weinböhla

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung

Ort:

OOL-BotWeinböhla

Bild 1 Weinböhlafahrt 2012

Bild 1 Weinböhlafahrt 2012

Bild 2 Weinböhlafahrt 2012

Bild 2 Weinböhlafahrt 2012

Bild 3 Weinböhlafahrt 2012

Bild 3 Weinböhlafahrt 2012

Bild 4 Weinböhlafahrt 2012

Bild 4 Weinböhlafahrt 2012

Bild 5 Weinböhlafahrt 2012

Bild 5 Weinböhlafahrt 2012

Nach der Verantwortung kam die Bewunderung

Die fünfte Fahrt des Oftersheimer Gemeinderates in die Partnergemeinde Weinböhla zeigte deutlich, dass man bei Freunden zu Gast war. „Miteinander reden“ war das Motto, wobei die Vergangenheit und die Zukunft von beiden Seiten faszinierend in Szene gesetzt wurden.

Schon die gelungene Präsentation der Gemeinde durch Bürgermeister Reinhart Franke erweckte bei den Gästen größte Aufmerksamkeit. Nach dem herzlichen Willkommen wies Franke auf die Gemeinsamkeiten beider Gemeinden hin und stolz erfüllte ihn, als er hinwies, dass seit der Wende viel erreicht wurde. Die Zukunft gelte nun den Kindertageseinrichtungen, was die Zahlen belegen. Viel investiert wurde in Schulen, wobei diese Entwicklung zu großem Wachstum geführt hat. Die Stärke der Gemeinde ist das Wohnen, wobei 90 % der Wohnungen Eigenheime sind. Bürgermeister Helmut Baust bedankte sich vorerst einmal für die Einladung, wobei schon an dieser Stelle sein Dank den beiden Hauptamtsleitern Julia Schneider und Jens Volpp galt.

Erster Höhepunkt war besonders für die neuen Gemeinderäte die Führung durch Weinböhla. Angefangen im Zentralgasthof, wo bald ein Medizinisches Versorgungszentrum Einzug hält, bis zur Nassau-Sporthalle. In der St. Martinskirche, einem der ältesten Grundstücke, wurde dem Orgelspiel gelauscht, ehe man im evangelischen Kinderhaus Gabenreich besten informiert wurde. Zum Besuch gehörten sowohl der Haltepunkt und das Freibad als auch das Heimatmuseum sowie der Peter-Keller. Bei der Rundfahrt erfuhren die Oftersheimer, dass Weinböhla über ein 80 Kilometer langes Straßennetz verfügt, wobei 50 Kilometer in kommunaler Hand liegen.

Beim Begrüßungsabend im „Waldhotel“ stellten die Bürgermeister die Gemeinderäte vor, wobei Reinhart Franke an die über 20-jährige Partnerschaft erinnerte. Den ersten Eindruck hielt Bürgermeister Helmut Baust damit fest, dass immer etwas Neues zu entdecken ist, wie zum Beispiel die Sportanlage, „da müssen wir nachziehen“, meinte er mit einem Augenzwinkern. Baust freute sich über die Einladung nach Weinböhla und die Entwicklung vor Ort mit den Worten, „Hier ist eine blühende Landschaft entstanden“.

Nach einem erlebnisreichen zweiten Tag stand der Abend im „Zentalgasthof“ ganz im Zeichen der Gespräche zwischen den Gemeinderäten. Weinböhlas Bürgermeister erinnerte an 1990, wo man um die Erfahrung froh war. Es gab viele Gespräche und wohlgemeinte Ratschläge. Für diese und all die Jahre danach zeigte sich Franke dankbar ebenso über die vielen privaten Kontakte. Nun gelte es weiter Erfahrungen auszutauschen.

Oftersheims Gemeindeoberhaupt Helmut Baust sprach von weiteren Entwicklungen und neuen Erfahrungen, aber auch von einer großartigen Leistung.

Erinnerungen

Baust erinnerte sich 20 Jahre zurück, wo er als Kämmerer erste Eindrücke gewann. Zusammen mit Gerhard Wagner habe man mit gutem Gewissen gute Ratschläge erteilt, „heute begegnen wir uns auf gleicher Höhe“. Baust freute sich, dass die Partnerschaft lebt.

Auf das Jahr 1990 blickte auch Ehrenbürger Siegwald Kehder zurück. Eindrucksvoll erinnerte er sich an dieses Jahr, wo er zusammen mit den Gemeinderäten Willi Staudt, Rudolf Uebelhör und Franz Geiß erste Kontakte bei einer Reise nach Zgorzelec in Polen und Weinböhla knüpfte, die allerdings durch Karl Widder erfolgten. Angefangen hat alles 1987, als allerdings ein ablehnendes Schreiben der Ständigen Vertretung der DDR ins Haus flatterte. Eindrucksvoll schilderte Kehder seine Erlebnisse in Polen. 1989 gab es mit dem damaligen Weinböhlaer Bürgermeister, Günther Hornemann, Briefkontakt.

Im Juli 1990 erfolgte der erste Besuch des neu gewählten Bürgermeisters Reinhart Franke in Oftersheim. Im gleichen Jahr erfolgte der Beschluss des Oftersheimer Gemeinderates zur materiellen Hilfe für Weinböhla und Ende des Jahres erfolgte die erste Fahrt des Oftersheimer Gemeinderates nach Weinböhla.

Beim Abschied am Sonntag erinnerten beide Seiten noch einmal an die großartigen Leistungen. Bürgermeister Helmut Baust bedankte sich für drei bemerkenswerte Tage und stellte fest, dass die Gemeinden die gleiche Größe, aber auch die gleichen Probleme haben, zumal die Finanzsituation nicht gerade rosig sei.

Fünf Oftersheimer Gemeinderäte erstmals in der Partnergemeinde - Generationswechsel wurde deutlich

Dass neben Bürgermeister i.R. und Ehrenbürger Siegwald Kehder auch die in letzter Zeit ausgeschiedenen Gemeinderäte Oskar Jahn, Janfried Patzschke und Dr. Dieter Wendtland mit von der Partie in die Partnergemeinde waren, spricht für die Gemeinde. Sie bauten alle die guten Beziehungen mit auf. Mit welchen Erwartungen traten aber die neuen Ratsmitglieder diese Reise an und was waren ihre Eindrücke. Wir fragten fünf, Rüdiger Laser ist ja als Feuerwehr-Kommandant schon ein Weinböhlaer-Kenner, und hier sind ihre Antworten:

Man sieht, dass sie etwas geschafft haben, meinte Peter Pristl. Infrastrukturmäßig haben sie uns fast überholt. Man hat auch gemerkt, dass die Leute einen gewissen Zusammenhalt haben. Was mich vor allem überrascht hat, ist die Größe der Gemeinde, die Ausdehnung und mit dem neuen Verkehrspunkt sind sie relativ gut und überall dran. Also ist es eine lebens- und liebenswerte Gemeinde geworden.

Beeindruckt von der Gastfreundschaft zeigte sich Manuela Weber. Beeindruckt auch von den wirklich gut organisierten Ausflüge, und was sich alles so verändert hat. Es war wirklich toll gewesen. Und so hab ich wirklich keinerlei Unterschiede mehr gespürt. Dresden ist ein absolutes Highlight gewesen und ich hab mich an verschiedene Dinge erinnert.

Schon lange schwärmte Christian Zimmermann von dieser Fahrt nach Weinböhla. Er war auf vieles neugierig und zeigte sich nicht enttäuscht. Dresden war sehr schön, es war alles sehr unterhaltsam. Wir haben viel gesehen und durch die Gespräche mit den Weinböhlaer Gemeinderäten einen guten Einblick erhalten. Die Kameradschaft mit den Oftersheimer Gemeinderäten ist durch so eine Tour gewachsen.

Weinböhla ist eine wunderschöne kleine Gemeinde, die sich anscheinend hervorragend entwickelt hat, meinte Gudrun Wipfinger-Fierdel. Ich habe den Ort vorher noch nicht gesehen, aber ich bin absolut begeistert, wie diese Gemeinde sich präsentiert hat. Der Empfang und der Aufenthalt waren wunderschön.

Das fand auch Tillmann Hettinger. Ein wunderschöner und gepflegter Ort mit netten Menschen kann man sagen. Das ganze was die Gemeinde gemacht hat, ja die ganze Reise war perfekt. Ich hab mir das alles nicht so schön vorgestellt. Perfekt organisiert. Froh, dass man dies erleben durfte. Angefangen vom Kindergarten, wo solch eine Bereitschaft herrscht und freudig informiert wurde. Alles habe ich mir nicht so schön vorgestellt. Höhepunkt war für mich die Rede von Ehrenbürger Siegwald Kehder am Samstag.

Die Bastei und Dresden im Programm Schwedenlöcher und Frauenkirche

Dass der Besuch in der Partnergemeinde immer durch ein tolles Rahmenprogramm begleitet ist, erfreut alle Teilnehmer. Die Bastei, Rathen, Weesenstein und Dresden standen diesmal auf dem Programm.

Mitten im Herzen des Nationalparks Sächsische Schweiz bilden nicht nur auf der Felsenbühne die hoch aufragenden Feldwände des Rathener Wehlgrundes die beeindruckenden Kulissen. Die Oftersheimer erfreuten sich mit dem Blick auf die Tafelberge der Sächsischen Schweiz bis weit in die benachbarte Landschaft des Lausitzer Berglandes und das Osterzgebirges. Vom Basteiaussichtsfelsen blickt man hinter auf die Elbe. Und wieder haben sich die Gastgeber mit der Wanderung durch die Schwedenlöcher etwas einfallen lassen, ehe im „Amselgrundschlösschen“ das Mittagessen eingenommen wurde.

Mit der Fähre wurde übergesetzt über die Elbe, ehe es zur Weiterfahrt nach Weesenstein ging. Hier gab es eine kleine Einführung in die Schlossgeschichte, ehe bei der Parkbesichtigung der Regen einsetzte. Gut hatten es da die wenigen Teilnehmer, die sich in der Konditorei „Kaiserstübl“ zuvor einnisteten. Der Weesensteiner Schlosspark wurde während des Müglitz-Hochwassers im August 2002 vollständig überflutet und weitestgehend zerstört. Erst 2007 öffneten sich alle Parktore dieses in alter, neuer Schönheit wiedererstandenen Parkteils für die Besucher. Traurige Berühmtheit erlangten Bilder aus Weesenstein, wo Personen auf der Mauer eines eingestürzten Hauses umringt mit dem Hochwasser ausharren mussten.

Acht Grad herrschten beim Besuch in Dresden. Selbst für Teilnehmer, die schon mehrmals in dieser faszinierenden Stadt weilten, hatte die Stadtführerin Neues parat. Über die Brühlsche Terrasse ging es zum Neumarkt, Schlosskomplex mit Fürstenzug, Theaterplatz mit Zwinger, wo man Filmaufnahmen beiwohnte, Hofkirche, Semperoper und natürlich die Frauenkirche, die ein Besuch wert war. Ehrenbürger Siegwald Kehder stellte erfreut fest, dass die Bautätigkeit in Dresden abgeschlossen scheint, denn allein um die Frauenkirche gab es kein Baugerüst mehr.

Auf der Fahrt ins Hotel grüßte der Goldene Reiter (August der Starke), ehe Schloss Moritzburg ins Gedächtnis gerufen und die Heimfahrt angetreten wurde.

Heinz-Dieter Schmidt