75 Jahre Hardtwaldsiedlung
Ausstellung beim Siedlerfest
Schon am Eingang wurden die Besucherinnen und Besucher des Oftersheimer Siedlerfestes am Wochenende (09./10.08.25) darauf hingewiesen: Zum runden Geburtstag der Hardtwaldsiedlung lud eine informative Ausstellung zu einem Bummel durch 75 Jahre Zeitgeschichte ein, wofür sogar ein eigenes Zelt aufgebaut worden war. Zahlreiche zum Teil auf großformatige Acrylplatten gedruckte Fotos, ergänzt durch Presseberichte, entführten in die Anfänge dieses Ortsteils mit einem Lageplan von 1950, dem Bau der ersten Häuser, die schon Ende 1949 bezogen wurden, und der Einrichtung des evangelischen Kindergartens an just diesem Platz, auf dem das Siedlerheim noch an die frühere Nutzung erinnert. (Die Bilder wurden von der Gemeindeverwaltung finanziert, eine Ehrengabe zum Jubiläum).
Immer wieder hörte man ein mitunter wehmütiges "Wòòsch noch?" bei den interessierten Festgästen, etwa beim Betrachten der einstigen Heimstätten der beiden Fußballvereine FV 1911 und DJK; die Fusion zur SG Oftersheim 1975 jährt sich in diesem Jahr also zum 50. Mal. Wer weiß heute von der jüngeren Generation, wo der DJK-Sportplatz war? Und wo war das Gasthaus "Zur Lindenwirtin"? Aber das sagte in "Ofdasche" sowieso kaum jemand, das war "da Bear drauß". Gleich nebenan Am Fuhrmannsweg 1 hatte "die Uahrische Mariele" ihr Lebensmittelgeschäft. Vom ehemaligen Panzerschießstand und späteren Mobilmachungsstützpunkt der Bundeswehr ist im Gelände des heutigen Gewerbeparks Hardtwald nichts mehr zu sehen, in den Bildern lebten die markanten Hallen mit ihren geschwungenen, bewachsen Dächern wieder auf.
In der Festschrift zum 10-jährigen Bestehen 1960 stellte Bürgermeister Karl Frei in seinem Geleitwort fest, "...daß mit großem Fleiß der Siedler und mit verständnisvoller Förderung durch die Gemeinde eine Wohnsiedlung geschaffen wurde, die man in vieler Weise als ein gutes und gelungenes Werk bezeichnen darf". Der Blick in die Jubiläumsausstellung 65 Jahre später bekräftigt dies, und für diesen Spiegel der Siedlungsgeschichte gebührt allen Personen, die ihren Beitrag dazu gaben, Dank und Anerkennung, insbesondere dem Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Harry Schreiner, Thomas Widenka, der Gemeinde und nicht zuletzt Andreas Moosbrugger aus Schwetzingen. Angesichts dieser identitätsstiftenden Leistung und der Aktivitäten der rührigen Siedlergemeinschaft zu einem lebendigen Miteinander wird schnell deutlich: Siedlungen gibt es viele, sogar eine zweite Siedlung gleichen Namens existiert, nämlich in Karlsruhe, aber es gibt nur eine "Hardtwaldsiedlung Oftersheim".
(Hans-Peter Sturm)