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Jahreshauptversammlung am 25.01.2014 (27.1.14)

Rubrik:

Die Feuerwehr berichtet

Herausgeber:

Freiwillige Feuerwehr Oftersheim

Ort:

Feuerwehr Gerätehaus

Jahreshauptversammlung am 25. Januar 2014

Bei einer gut besuchten Hauptversammlung konnte Kommandant Rüdiger Laser neben dem stellvertretenden Bürgermeister Roland Seidel die Gemeinderäte Tilmann Hettinger, Friedbert Schnabel, Christian Zimmermann, Peter Wierer und Jens Rüttinger begrüßen.

In einem kleinen Grundsatzreferat, insbesondere an die Adresse der Gemeinderäte veranschaulichte der Kommandant die besonderen Herausforderungen, die inzwischen an die aktiven ehrenamtlichen Feuerwehrleute gestellt werden. Bei den Einsätzen muss vermehrt mit gesundheitlichen Risiken gerechnet werden. Bei Bränden entsteht durch die vielen in den Haushalten verwendeten Kunststoffe inzwischen immer mehr ein giftiger, aggressiver und gesundheitsgefährdender Rauch. Hinzu kommt, dass bei den Hilfeleistungseinsätzen mit Körperkontakt erhebliche Gefährdungen durch ansteckende Keime und Blut die Regel sind.

Er unterstrich dies mit Zahlen, 66 Einsätze insgesamt, also mehr als ein Einsatz pro Woche. Davon gab es 43 Hilfeleistungen, von Verkehrsunfällen bis zu Türöffnungen, und 23 Brände wovon 4 auch aufgrund des Ausmaßes mit Unterstützung der Nachbarwehr Schwetzingen erfolgreich bewerkstelligt wurden.

Beim einem Hilfeleistungseinsatz mit Rettung einer Person aus einer hilflosen Situation mussten sich z.B. die beteiligten Feuerwehrleute anschließend einer medikamentösen Profilaxe unterziehen. Das verursachte in den Familien der Helfer verständlicherweise erhebliche Unruhe. Das muss verkraftet werden, wenn nach dem Einsatz im Krankenhaus ein Verdacht einer bestimmten Krankheit festgestellt und ein Anruf über die Leitstelle kommt, dass die Helfer trotz Schutzmaßnahmen ein vorbeugendes Medikament einnehmen müssen. Durch entsprechende Einsatzkleidung, wie Schutzhandschuhe und Mundschutz, wird vorgesorgt, aber bei offenen Wunden bleibt ein hohes Risiko.

Trotz der genannten Gefahren im Einsatz sind die Oftersheimer Feuerwehrleute fleißig im Ausbildungsdienst und soweit das beruflich möglich ist, jederzeit und rund um die Uhr einsatzbereit. Gleichsam als Beweis für diese Behauptung wurden später 16 Feuerwehrleute für 100% Übungsbesuch ausgezeichnet und geehrt.

Mit kritischen Worten beschrieb der Kommandant die Gerätehaussituation. Im Alarmfall gibt es nicht ausreichend Stellplätze. Und wenn die Tore geöffnet werden, sind noch nicht alle umgezogen. Sie sind den neugierigen Blicken von Passanten ausgesetzt und stehen wenn die Einsatzfahrzeuge losfahren im Abgasnebel dieser. Zudem gibt es nach dem Einsatz keinen besonderen Bereich, in dem die kontaminierte Ausrüstung und Bekleidung abgelegt werden kann. Und wieder stehen die Einsatzkräfte beim Umziehen in den Fahrzeugabgasen und sind wieder den Blicken der Zuschauer ausgesetzt.

Roland Seidel dankte im Namen des Bürgermeisters und des Gemeinderats den aktiven Feuerwehrleuten. Er versicherte, dass der Gemeinderat großen Wert auf die bestmögliche Schutzausrüstung legt und auch bei der Beschaffung von Gerät positive Zeichen gesetzt hat. Er nannte als Beispiel das bestellte Tanklöschfahrzeug, (TLF 2000) das voraussichtlich im April in Dienst genommen werden kann.

In Hinblick auf die beschriebenen Probleme mit dem Gerätehaus in der Ortsmitte signalisierte er Verständnis. Er sprach davon, dass ein neues Gerätehaus für alle Fraktionen des Gemeinderats eine hohe Priorität hat. Dies wurde von den anwesenden Gemeinderäten unterstützt. Zugleich betonte er, dass die finanziellen Spielräume der Gemeinde aber immer noch sehr eng seien.

 

Jugendwart Heiko Huber erinnerte an das erfolgreiche 40. Jubiläum im vergangenen Jahr und freute sich über die Unterstützung von drei jungen Kameraden in der Leitung und Gestaltung der Gruppenstunden. Es sind derzeit 13 Jungen, die Woche für Woche zusammen kommen und zu betreuen sind und freut sich auf neue Interessenten.

Der Leiter der Altersabteilung Wolfgang Burkhardt berichtete über die Aktivitäten. Er lobte die Bereitschaft die Gesamtwehr z.B. beim "Tag der Offenen Tür" oder bei der Christbaumsammelaktion zu unterstützen. In diesem Jahr sei als Höhepunkt mit dem ganzen Unterkreis der Besuch beim Feuerwehrlöschboot „Metropol“ in Mannheim geplant.

Der Kassenbericht von Angelika Munk nannte die größten Posten und wies in Einnahmen und Ausgaben einen fast ausgeglichenen Verlauf aus. Die Kassenprüfer lobten die saubere und übersichtliche Kassenführung und beantragten die Entlastung, die einstimmig gewährt wurde.

Nun standen noch Beförderungen und Ehrungen auf dem Programm. Nach den Landesrichtlinien wurden aus den Anwärtern Christian Kolb, Marcel Munk und Julian Schüpphaus Feuerwehrmänner. Oberfeuerwehrmann wurden Juri Monsul, Patrick Krepper, Andreas Lacher und Dominic Müller. Die neue Beförderungsstufe Hauptfeuerwehrmann bzw. –frau erklammen Angelika Munk, Andrea Danieli, Hrisowalandis Doubas, Michael Fischer, Thomas Günther, Bernd Hertlein, Michael Lück und Jens Mergenthaler. Zum Löschmeister wurde Joachim Weber und zum Oberlöschmeister Jens Schleich ernannt.

Ein gewisser Höhepunkt ist jedes Jahr die Ehrung für 100% Übungsbesuch, wobei dreimal begründetes entschuldigtes Fehlen toleriert wird. Trotz dieser strengen Richtlinie erreichten 16 Feuerwehrleute das Ziel, einer davon zum 31. Mal. Für die Gemeinde gratulierte Roland Seidel und überreichte allen Jubilaren mit 25 und 30 mal 100% eine besondere Ehrengabe.

Unter Verschiedenes ergriff noch einmal der Leiter der Altersabteilung das Wort und berichtete von einer sich ausbreitenden Verbitterung unter den engagierten Einsatzkräften. Seit nunmehr schon 12 Jahren werde über ein neues Gerätehaus gesprochen. Es gebe zwar ein großes Verständnis für die Verschiebungen in der Vergangenheit, aber kein Verständnis mehr dafür, dass es noch weitere Verschiebungen gibt und auch heute wieder ein Finanzierungsvorbehalt gemacht wurde.

Es entwickelte sich mit den Gemeinderäten eine lebhafte Diskussion. Dabei wurde von Seiten der Aktiven herausgestellt, dass das Ehrenamt der Feuerwehrleute zwar immer sehr gelobt werde, aber zur Wertschätzung immer weiter eingeschränkt wird. Ein Beispiel ist der gestrichene ermäßigte Eintritt ins Bellamar, wo für die Feuerwehrleute der betreibenden Gemeinden über Jahre ein Teil des Dienstsports absolviert wird.

Die grundsätzlich sehr harmonische Versammlung endete mit einem gemütlichen Beisammensein und weiteren intensiven Gesprächen an den Tischen des Lehrsaales.

Vielen Dank hier an Astrid und Peter Koppert sowie Hans Jürgen Munk und allen fleißigen Helfern.

Noch eine persönliche Anmerkung der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Oftersheim:

Lieber Klaus, die komplette Feuerwehr Oftersheim drückt dir und deiner Familie die Daumen und hofft auf eine baldige Besserung und Genesung.


Quelle: Wolfgang Burkhardt