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Malaika Mihambo verpasst WM-Finale in Barcelona knapp (15.7.12)

Rubrik:

Meisterschaften

Herausgeber:

TSV Leichtathletik

Ort:

OOL-BotBarcelona/Spanien

U20-Weltmeisterschaften

Am Ende fehlten sechs Zentimeter zum Weiterkommen in der Qualifikation. Etwa drei Mal so viel hatte die 18-jährige am Brett verschenkt, kam damit nicht über 6,15 Meter hinaus und war darüber zunächst sehr enttäuscht. Das erklärte Ziel, das WM-Finale, war verpasst, Platz 14 in der U20-Welt am Ende eigentlich zu wenig.

„Ein Platz unter den ersten acht wäre möglich gewesen“, analysierte Trainer Ralf Weber, „doch dazu hätte sie heute das Brett genauer treffen müssen, und das war bei wechselnden Windverhältnissen schwierig. Aber Hut ab, wie sie die vergangenen zwei Wochen weggesteckt hat!“

Damit spielte Weber auf das Desaster um Malaikas Nominierung im Vorfeld der U20-WM an:
Nachdem die Oftersheimerin im entscheidenden Wettkampf vor drei Wochen windbegünstigte 6,50 Meter sowie 6,32 Meter unter regulären Bedingungen gesprungen war, hatte sie damit die zuständigen Bundestrainer überzeugt. Diese schlugen sie folgerichtig zur Nominierung vor.

Überraschend erhob der Trainer einer direkten Konkurrentin dagegen Einspruch. Diesem folgte der Leistungssportdirektor des DLV ohne weitere Erklärung und nominierte statt der Vorgeschlagenen die hessische Konkurrentin.

So einfach wollten die Oftersheimer Leichtathleten das nicht hinnehmen und erhoben umgehend einen Gegeneinspruch. Eine sportliche Entscheidung lehnte die Gegenseite ab.

Was folgte, war eine Politik des Aussitzens seitens des DLV, bis der DLV-Rechtsausschuss endlich am Abreisetag (!) der DLV-Mannschaft entschied: Malaika Mihambo darf starten, nach den Richtlinien hätte sie klar nominiert werden müssen.

So kam es zur grotesken Situation, dass man die angehende Studentin erst drei Tage vor ihrem Qualifikationswettkampf morgens anrief, dass sie am Nachmittag nach Barcelona fliegen könne.
„Ich glaube, man muss kein Trainerexperte sein, um zu wissen, dass eine optimale Wettkampfvorbereitung anders aussieht“, konstatierte Weber. „Nach diesen nervenaufreibenden Tagen im Vorfeld fand ich das Wettkampfergebnis insgesamt in Ordnung. Besonders die Art und Weise, wie Malaika mit der enormen psychischen Belastung umgegangen ist, war höchst beeindruckend. Die internationale Erfahrung, die Malaika bei der WM gesammelt hat, war es sicher wert, auch unter diesen Umständen nach Barcelona gefahren zu sein.“

Der nächste sportliche Höhepunkt folgt bereits am Wochenende: die Deutschen Jugendmeisterschaften. Hier werden die Oftersheimer Leichtathleten für die LG Kurpfalz am Start sein. Leonie Rabe im Drei- und Weitsprung und auch die 4 x 100m-Staffel mit Chantal Berg, Leonie Rabe, Hannah Mergenthaler, Eileen Dudda sowie Seraphina Schuster vertreten die heimischen Farben. Und auch Malaika will im Weitsprung noch einmal zeigen, was sie kann.